Homöopathie
Arzneimittel
Verlauf der Heilung
Möglichkeiten und Grenzen
Die Klassische Homöopathie geht auf den Arzt Dr. Samuel Hahnemann (1755–1843) zurück, der vor etwa 200 Jahren das sogenannte Ähnlichkeitsgesetz erkannte: Similia similibus curentur – Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt. Das ist das Grundprinzip der Homöopathie. Es wurde vom großen griechischen Arzt Hippokrates (460–370 v.Chr.) entdeckt und von Samuel Hahnemann für die Heilkunde zugänglich gemacht. Hahnemann erkannte, dass die Chinarinde deshalb bei Malaria hilft, weil sie im gesunden Menschen malariaähnliche Symptome hervorrufen kann.
Er fasste seine Erkenntnisse folgendermaßen zusammen: „Wähle, um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden (homoion pathos) für sich erregen kann, als sie heilen soll.“
Was sagt Hahnemann damit?
Eine Arznei, die heilen soll, muss ein ähnliches Leiden erregen können wie die Krankheit, die sie kurieren soll.
Ein einfaches Beispiel soll dieses Prinzip verdeutlichen:
Wenn man eine Zwiebel schneidet, bekommen viele Menschen Symptome wie Augenbrennen und -jucken, Tränen und Niesreiz. Das sind auch Symptome, die viele Heuschnupfenpatienten spüren. Bekommt nun ein Heuschnupfenpatient das Arzneimittel „Zwiebel“ (Allium Cepa), entsteht eine Kunstkrankheit, die der natürlichen Krankheit, also dem Heuschnupfen, sehr ähnlich ist. Unser Organismus muss nun auf diese stärkere Arzneikrankheit reagieren und durch diese Reaktion wird die natürliche Krankheit aufgehoben.
Das Ähnlichkeitsprinzip ist ein allgemein gültiges Prinzip, dem wir auch im Alltag begegnen. Ein entzündeter Hals ist überwärmt, ein Schluck heißer Tee lindert den Halsschmerz. Ein Schluck heißer Tee bringt auch in der Mittagshitze eine wohltuende Abkühlung. Interessanterweise wirken auch manche herkömmliche Medikamente nach diesem Prinzip. So gibt man hyperaktiven Kindern Amphetamine, also Medikamente, welche die Aktivität steigern.
Homöopathische Arzneimittel werden aus Stoffen der Natur hergestellt. Ausgangsmaterialien sind Pflanzen, Tiere oder Mineralien. Die Herstellung solcher homöopathischer Arzneien aus diesen Materialien nennt man Potenzierung – eine schrittweise Verdünnung in einem Alkohol-Wasser-Gemisch und anschließende Verschüttelung dieser Lösung. Durch diesen Prozess wird die Arznei-Information des Ausgangsstoffes verstärkt und die Giftigkeit verringert.
Es gibt drei Verdünnungsstufen:
1:100 (C-Potenzen), 1:10 (D-Potenzen) und 1:50 000 (Q- oder LM-Potenzen). Arnika C12 heißt also, dass Arnika (Bergwohlverleih) 12mal im Verhältnis 1:100 verdünnt und anschließend (also 12mal) verschüttelt wurde. Die Anzahl der Verschüttelungsschläge sind unterschiedlich, in der Regel wird nach jedem Verdünnungsschritt 10–30 Mal verschüttelt. In den niederen Potenzen werden homöopathische Arzneien mit der Hand verschüttelt (bis zu C1000), danach übernehmen Maschinen die Verschüttelung.
Ist die gewünschte Potenzstufe erreicht, wird die potenzierte Lösung auf eine bestimmte Menge an Zuckerkügelchen (=Globuli) verteilt.
Die Arznei-Information, die vom Arzneistoff auf das Lösungsmittel übergegangen ist, wird nun in die Zuckermoleküle integriert und gespeichert. Die Arznei-Information, die vom Arzneistoff auf das Lösungsmittel übergegangen ist, wird nun in die Zuckermoleküle integriert und gespeichert.
Im Normalfall bessern sich nicht alle Beschwerden zur gleichen Zeit, sondern in einer bestimmten Reihenfolge, die nicht zufällig ist, sondern einer Gesetzmäßigkeit folgt.
Diese nennt man in der Homöopathie die HERING’sche Regel, benannt nach dem bekannten amerikanischen Homöopathen Constantine Hering (1800–1880). Sie besagt, dass sich die Symptome in folgender Reihenfolge bessern:
1) von innen nach außen: Die Heilung beginnt immer zuerst innen, d.h. es geht Ihnen zum Beispiel 3 Monate nach der Einnahme psychisch und bezüglich Ihres Schlafes schon besser, aber Fieberblasen/Ausfluss/Schuppenflechte oder ähnliche Beschwerden, wegen denen Sie eigentlich den Homöopathen aufsuchten, sind unverändert. Anhand der Besserung der emotionalen Ebene kann ich jedoch sehen, dass die Arznei nach wie vor ihre Wirkung an Ihnen zeigt.
2) von oben nach unten: Das gilt vorallem für Hauterkrankungen, die den ganzen Körper betreffen (z.B. Schuppenflechte, Akne, …). Sie verschwinden zum Beispiel im Gesicht zuerst, dann auf den Armen und zuletzt auf den Beinen – von oben nach unten.
3) in der umgekehrten Reihenfolge des Auftretens: Das bedeutet, dass Beschwerden, die Sie erst ein Jahr vor der homöopathischen Behandlung bekamen, schneller besser werden als Symptome, unter denen Sie schon jahrelang leiden.
Unter der homöopathischen Behandlung treten auch häufig vorübergehend alte Symptome auf, zum Beispiel in Form von Beschwerden, die Sie unter Umständen vor Jahren einmal hatten. Diese Symptome verschwinden meist wieder von selbst.
Die Aussage „Homöopathische Arzneimittel sind harmlos und nebenwirkungsfrei“ ist falsch, denn auch sie sind imstande Schaden anzurichten. 1992 gab es sogar einen Todesfall in Wien, der laut Schlussfolgerung des begutachtenden Gerichtsmediziners auf die zu häufige Einnahme einer homöopathischen Arznei zurückzuführen war.
Der sorglose Umgang mit homöopathischen Arzneimitteln ist ausgesprochen bedenklichund es ist meiner Meinung nach wichtig, sich homöopathische Arzneimittel nur von einem/einer ausgebildeten Homöopathen/Homöopathin nach ausführlicher Anamnese verschreiben zu lassen.
Meines Erachtens nach wäre eine Rezeptpflicht für homöopathische Arzneimittel unbedingt notwendig, um Schäden durch zu häufig eingenommene Arzneien zu verhindern.
Es ist wichtig, die Grenzen der Homöopathie und die eigenen Grenzen zu kennen, um zu wissen, wann ein Wechsel auf eine schulmedizinische Therapie (Operation, Antibiotika, etc.) notwendig ist und diesen Schritt auch zu setzen.
Homöopathie kann im Falle einer chronischen Erkrankung zur vollständigen Symptomfreiheit führen, jedoch gibt es auch Grenzen der Machbarkeit wie zum Beispiel Krankheiten, bei denen ein mechanisches Problem im Vordergrund steht (Knochenbrüche, Darmverschluss, Blinddarmdurchbruch, angeborene Missbildungen, etc.) Die Homöopathie kann in diesen Fällen nur begleitend symptomatisch eingesetzt werden. Auch bei bereits weit fortgeschrittener Zellzerstörung eines Organs (z.B. bei Leberzirrhose, Herzschwäche, Diabetes Mellitus, etc.) ist eine Wiederherstellung durch Homöopathie nicht möglich.
Die Klassische Homöopathie geht auf den Arzt Dr. Samuel Hahnemann (1755–1843) zurück, der vor etwa 200 Jahren das sogenannte Ähnlichkeitsgesetz erkannte: Similia similibus curentur – Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt. Das ist das Grundprinzip der Homöopathie. Es wurde vom großen griechischen Arzt Hippokrates (460–370 v.Chr.) entdeckt und von Samuel Hahnemann für die Heilkunde zugänglich gemacht. Hahnemann erkannte, dass die Chinarinde deshalb bei Malaria hilft, weil sie im gesunden Menschen malariaähnliche Symptome hervorrufen kann.
Er fasste seine Erkenntnisse folgendermaßen zusammen: „Wähle, um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden (homoion pathos) für sich erregen kann, als sie heilen soll.“
Was sagt Hahnemann damit?
Eine Arznei, die heilen soll, muss ein ähnliches Leiden erregen können wie die Krankheit, die sie kurieren soll.
Ein einfaches Beispiel soll dieses Prinzip verdeutlichen:
Wenn man eine Zwiebel schneidet, bekommen viele Menschen Symptome wie Augenbrennen und -jucken, Tränen und Niesreiz. Das sind auch Symptome, die viele Heuschnupfenpatienten spüren. Bekommt nun ein Heuschnupfenpatient das Arzneimittel „Zwiebel“ (Allium Cepa), entsteht eine Kunstkrankheit, die der natürlichen Krankheit, also dem Heuschnupfen, sehr ähnlich ist. Unser Organismus muss nun auf diese stärkere Arzneikrankheit reagieren und durch diese Reaktion wird die natürliche Krankheit aufgehoben.
Das Ähnlichkeitsprinzip ist ein allgemein gültiges Prinzip, dem wir auch im Alltag begegnen. Ein entzündeter Hals ist überwärmt, ein Schluck heißer Tee lindert den Halsschmerz. Ein Schluck heißer Tee bringt auch in der Mittagshitze eine wohltuende Abkühlung. Interessanterweise wirken auch manche herkömmliche Medikamente nach diesem Prinzip. So gibt man hyperaktiven Kindern Amphetamine, also Medikamente, welche die Aktivität steigern.
Homöopathische Arzneimittel werden aus Stoffen der Natur hergestellt. Ausgangsmaterialien sind Pflanzen, Tiere oder Mineralien. Die Herstellung solcher homöopathischer Arzneien aus diesen Materialien nennt man Potenzierung – eine schrittweise Verdünnung in einem Alkohol-Wasser-Gemisch und anschließende Verschüttelung dieser Lösung. Durch diesen Prozess wird die Arznei-Information des Ausgangsstoffes verstärkt und die Giftigkeit verringert.
Es gibt drei Verdünnungsstufen:
1:100 (C-Potenzen), 1:10 (D-Potenzen) und 1:50 000 (Q- oder LM-Potenzen). Arnika C12 heißt also, dass Arnika (Bergwohlverleih) 12mal im Verhältnis 1:100 verdünnt und anschließend (also 12mal) verschüttelt wurde. Die Anzahl der Verschüttelungsschläge sind unterschiedlich, in der Regel wird nach jedem Verdünnungsschritt 10–30 Mal verschüttelt. In den niederen Potenzen werden homöopathische Arzneien mit der Hand verschüttelt (bis zu C1000), danach übernehmen Maschinen die Verschüttelung.
Ist die gewünschte Potenzstufe erreicht, wird die potenzierte Lösung auf eine bestimmte Menge an Zuckerkügelchen (=Globuli) verteilt.
Die Arznei-Information, die vom Arzneistoff auf das Lösungsmittel übergegangen ist, wird nun in die Zuckermoleküle integriert und gespeichert. Die Arznei-Information, die vom Arzneistoff auf das Lösungsmittel übergegangen ist, wird nun in die Zuckermoleküle integriert und gespeichert.
Im Normalfall bessern sich nicht alle Beschwerden zur gleichen Zeit, sondern in einer bestimmten Reihenfolge, die nicht zufällig ist, sondern einer Gesetzmäßigkeit folgt.
Diese nennt man in der Homöopathie die HERING’sche Regel, benannt nach dem bekannten amerikanischen Homöopathen Constantine Hering (1800–1880). Sie besagt, dass sich die Symptome in folgender Reihenfolge bessern:
1) von innen nach außen: Die Heilung beginnt immer zuerst innen, d.h. es geht Ihnen zum Beispiel 3 Monate nach der Einnahme psychisch und bezüglich Ihres Schlafes schon besser, aber Fieberblasen/Ausfluss/Schuppenflechte oder ähnliche Beschwerden, wegen denen Sie eigentlich den Homöopathen aufsuchten, sind unverändert. Anhand der Besserung der emotionalen Ebene kann ich jedoch sehen, dass die Arznei nach wie vor ihre Wirkung an Ihnen zeigt.
2) von oben nach unten: Das gilt vorallem für Hauterkrankungen, die den ganzen Körper betreffen (z.B. Schuppenflechte, Akne, …). Sie verschwinden zum Beispiel im Gesicht zuerst, dann auf den Armen und zuletzt auf den Beinen – von oben nach unten.
3) in der umgekehrten Reihenfolge des Auftretens: Das bedeutet, dass Beschwerden, die Sie erst ein Jahr vor der homöopathischen Behandlung bekamen, schneller besser werden als Symptome, unter denen Sie schon jahrelang leiden.
Unter der homöopathischen Behandlung treten auch häufig vorübergehend alte Symptome auf, zum Beispiel in Form von Beschwerden, die Sie unter Umständen vor Jahren einmal hatten. Diese Symptome verschwinden meist wieder von selbst.
Die Aussage „Homöopathische Arzneimittel sind harmlos und nebenwirkungsfrei“ ist falsch, denn auch sie sind imstande Schaden anzurichten. 1992 gab es sogar einen Todesfall in Wien, der laut Schlussfolgerung des begutachtenden Gerichtsmediziners auf die zu häufige Einnahme einer homöopathischen Arznei zurückzuführen war.
Der sorglose Umgang mit homöopathischen Arzneimitteln ist ausgesprochen bedenklichund es ist meiner Meinung nach wichtig, sich homöopathische Arzneimittel nur von einem/einer ausgebildeten Homöopathen/Homöopathin nach ausführlicher Anamnese verschreiben zu lassen.
Meines Erachtens nach wäre eine Rezeptpflicht für homöopathische Arzneimittel unbedingt notwendig, um Schäden durch zu häufig eingenommene Arzneien zu verhindern.
Es ist wichtig, die Grenzen der Homöopathie und die eigenen Grenzen zu kennen, um zu wissen, wann ein Wechsel auf eine schulmedizinische Therapie (Operation, Antibiotika, etc.) notwendig ist und diesen Schritt auch zu setzen.
Homöopathie kann im Falle einer chronischen Erkrankung zur vollständigen Symptomfreiheit führen, jedoch gibt es auch Grenzen der Machbarkeit wie zum Beispiel Krankheiten, bei denen ein mechanisches Problem im Vordergrund steht (Knochenbrüche, Darmverschluss, Blinddarmdurchbruch, angeborene Missbildungen, etc.) Die Homöopathie kann in diesen Fällen nur begleitend symptomatisch eingesetzt werden. Auch bei bereits weit fortgeschrittener Zellzerstörung eines Organs (z.B. bei Leberzirrhose, Herzschwäche, Diabetes Mellitus, etc.) ist eine Wiederherstellung durch Homöopathie nicht möglich.